Bahngeschichten: das hässliche Hinterteil der Städte

Deutschlands Städte zeigen dem Bahnreisenden ihre Rückansicht. Hübsch ist das Hinterteil der Städte nicht. Bevor der ICE langsam in den Bahnhof rollt, ziehen vor den Fenstern verfallene Industrieanlagen vorbei (Dortmund, Magdeburg, Duisburg). In Düsseldorf bieten sich die Insassinnen eines Bordells den Blicken feil. Hundert Meter weiter hängt die Wäsche seit zwei Wochen auf der Leine. Die Zahl der Grafittis geht in die Tausende. Manche sind aufwändig gestaltet wie der denkende Schimpanse in Düsseldorf. Andere sind einfach nur dämlich, wie die Behauptung, der Terroranschlag auf das New Yorker World Trade Center im Jahr 2001 sei von westlichen Geheimdiensten eingefädelt worden: „9/11 was an inside job“ steht auf irgendeinem Dach.

Am kommenden Freitag geht die Fahrt von Essen nach Heidelberg. Am Samstag folgt an dieser Stelle ein Protokoll der Sprüharbeiten entlang der Strecke.

Frank Stäudner

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